Warmwalzanlage

Definition – Was ist eine Warmwalzanlage?

Eine Warmwalzanlage ist eine Fertigungsmaschine in der Metallverarbeitung, mit der Metallbleche mit Materialstärken bis zu 0,8 Millimetern hergestellt werden können.

In großen Konzernen gibt es ganze Warmbandstraßen, die aus mehreren Einzelaggregaten (Maschinen/ Stationen) bestehen und den gesamten Prozess des Warmwalzens durchlaufen.

Wie läuft der Prozess des Warmwalzens ab?

Beim Warmwalzen muss das Ausgangsmetall bis zur Rekristallisationstemperatur im Hochofen erhitzt werden, diese liegt bei Stahl beispielsweise bei über 720° C, bei Aluminium wiederum bei über 250° C.

Durch die Stauchpresse wird der Metallblock in die gewünschte Blechbreite gebracht.

Der Zunderwäscher entfernt mittels hohem Wasserdruck den Zunder von der Stahloberfläche, um das Einwalzen von Eisenoxid in das Blech zu verhindern. Durch mehrere Walzen wird der Metallblock dünn gewalzt. Am Ende des Prozesses wird das fertige Stahlblech in der Kühlung heruntergekühlt und auf eine große Spule (Coil) aufgerollt.

Welche Vorteile und Nachteile hat die Warmwalzanlage?

Der Warmwalzprozess hat den Vorteil, dass das Walzgut bei hohen Temperaturen weich wird und somit durch geringe Krafteinwirkung geformt werden kann. Allerdings können durch eine Warmwalzanlage nur bestimmte Materialdicken erreicht werden.

Bei Stahl ist die minimale Dicke 0,8 mm, dennoch wird Stahl in der Regel nur bis zu einer Dicke von 3 mm warmgewalzt. Durch das anschließende Kaltwalzen in einem Walzgerüst können noch dünnere Materialstärken erzielt werden. Aluminium kann bis zu einer minimalen Dicke von 2 mm warmgewalzt werden, bei allem darunter geht die Wärme aufgrund der hohen Leitfähigkeit schnell verloren.

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