Walzgerüst (Kaltwalzen)

Definition – Was ist ein Walzgerüst (Kaltwalzen)?

Ein Walzgerüst ist eine Anlage im Bereich der Metallverarbeitung, die für das Kaltwalzen von Metallblechen genutzt wird. Es besteht aus mindestens zwei großen Arbeitswalzen, durch die das Metallband geführt und dünn gewalzt wird.

Dem Kaltwalzprozess geht das Warmwalzen in einer Warmwalzanlage voraus. Durch das Kaltwalzverfahren in einem Walzgerüst kann eine noch dünnere Materialstärke erreicht werden als durch das Warmwalzen. Bei Aluminium entstehen Enddicken von bis zu 0,0065 Millimeter, bei Stahl sind es bis zu 0,25 Millimeter.

Im Rahmen des Kaltwalzens werden die Bleche vom Zunder befreit, dies geschieht durch das Beizen mit Säure in mehreren Becken, die das Blechband durchläuft.

Welche Unterschiede gibt es bei Walzgerüsten?

Es gibt verschiedene Arten von Walzgerüsten, die sich in der Anzahl der Walzen unterscheiden. Je nach der gewünschten Enddicke der Bleche und dem Ausgangsmaterial wird ein entsprechendes Walzgerüst zum Kaltwalzen verwendet.

Das Standard-Walzgerüst besitzt zwei große Walzen, zwischen denen das Blechband durchläuft und gewalzt wird. Dieses Gerüst wird meistens für Nichteisenmetalle (wie z.B. Aluminium, Kupfer, Zink o.ä.) verwendet.

Beim Walzgerüst mit vier Arbeitswalzen werden zwei mittlere Walzen von zwei senkrechten Stützwalzen eingeschlossen. Dieses Walzgerüst ermöglicht eine höhere Produktivität bzw. Abnahme.

Das Walzgerüst mit sechs Walzen sorgt für eine noch höhere Stabilität und Leistung. Es enthält zwei kleine Arbeitswalzen in der Mitte, angrenzend zwei mittelgroße Zwischenwalzen und außen zwei große Stützwalzen.

Eine besondere Art des Walzgerüsts ist das Vielwalzen-Gerüst. Mit mehreren unterschiedlich großen Walzen (18 oder mehr) erreicht es sehr hohe Abnahmewerte und hält Maßtoleranzen genau ein. Somit wird es für hochwertige Materialien eingesetzt, wie etwa Edelstahl.

Zurück zum Glossar