Definition – Was ist ein Wiener Geflecht?
Unter dem Wiener Geflecht versteht man ein löchriges Flechtgewebe mit wabenförmiger, achteckiger Struktur. Es besteht aus dünnen Peddigrohrsträngen, die aus dem Stamm der Rattanpalme gewonnen werden.
Seinen Namen hat das Wiener Geflecht von den Wiener Kaffeehäusern, in denen im späten 18. Jahrhundert klassischerweise erstmals Stühle mit dem Rattangeflecht zu finden waren.
Das Korbflechten gilt seit jeher als traditionelles Handwerk, früher kamen hier Materialien wie Stroh oder Weide zum Einsatz, später dann das importierte Rattangeflecht.
Wo findet das Wiener Geflecht Anwendung?
Das Wiener Geflecht gilt als nachhaltiges Material im Möbelbau und wird vor allem als Bespannung von Sitzflächen und Stuhllehnen verwendet, aber auch bei Chaiselongues außerdem findet es gerne als Türfüllung bei Vitrinen, Kommoden oder Schränken Anwendung.
Durch den fest verflochtenen Verbund mit sechs Peddigrohrsträngen ist das Wiener Geflecht sehr robust und tragfähig, gleichzeitig aber auch elastisch – alles in allem gilt es als sehr langlebiges Material.
Wie wird Wiener Geflecht hergestellt?
Das Wiener Geflecht wird bis heute überwiegend in Handarbeit hergestellt. Zur Vorbereitung muss Rattan mit heißem Dampf bearbeitet werden, damit es biegsam wird und sich das Material gut verarbeiten lässt.
Im Anschluss werden sechs gleichmäßig dünne Stränge in Diagonal, Längs- und Querverbindung miteinander verwoben, sodass die klassische wabenförmige Grundstruktur entsteht.
Je engmaschiger das Wiener Geflecht ist und je mehr Material verarbeitet wird, desto qualitativ hochwertiger und stabiler ist es.
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