Quellmaß (Holz)

Definition – Was versteht man unter Quellmaß (Holz)?

Das Quellmaß von Holz bezeichnet die Veränderung des Holzes durch Aufnahme von Feuchtigkeit. Es gibt an, wie viel Wasser Holz aus der Umgebung aufnehmen und durch die Zellwände im Holz binden kann. Wenn Holz quillt, verändern sich die Maße – der Umfang des Holzwerkstücks nimmt zu. Das Gegenteil vom Quellmaß ist das Schwindmaß, das angibt, wie viel Feuchtigkeit Holz an seine Umgebung abgeben kann.

Wenn die Luftfeuchte vom Fasersättigungsbereich des Holzes abweicht, dann quillt oder schwindet Holz. Es kann in drei Richtungen aufquellen: in Faserrichtung (längs), in Holzstrahlrichtung (radial) und in Jahrringrichtung (tangential).
Dieser biologische Prozess steckt übrigens auch hinter der Redewendung „Holz arbeitet“.

Wie unterscheiden sich Quellmaße je nach Holzart?

Jede Holzart hat ein unterschiedliches Quellverhalten. Stellt man eine Eiche neben eine Buche, so weisen beide Bäume bei gleichem Umwelteinfluss ein verschiedenes Quellmaß auf. Die Eiche quillt in radialer und tangentialer Richtung weniger stark als die Buche.
Fichten- und Kiefernholz gelten als die Hölzer, die am wenigsten quellen.

Welchen Einfluss hat das Quellmaß auf ein Holzprodukt?

Das Quellen und Schwinden von Holz spielt auch eine bedeutende Rolle für Heimwerkerprojekte. Wenn man zum Beispiel einen Fußboden aus Holzdielen verlegt, dann besteht die Möglichkeit, dass das Holz sich danach zusammenzieht und Spalten zwischen den Dielen entstehen. Genauso kann es vorkommen, dass sie sich ausdehnen und dadurch Spannungen oder Verwerfungen auftreten. Dasselbe gilt für alle möglichen Möbel, Verkleidungen oder Produkte aus Holz.
Um solche Probleme zu vermeiden, empfiehlt es sich immer, das Holz 1–2 Tage vor der Verarbeitung in den Raum zu bringen, in dem es verwendet werden soll. Auf diese Weise erhält das Holz ausreichend Zeit, sich an die klimatischen Bedingungen im Raum anzupassen und Feuchtigkeit aufzunehmen oder abzugeben.

Zurück zum Glossar